SRF 2017
Als Alexander Melnikov am Moskauer Konservatorium Klavierspielen lernte, geschah das traditionell auf modernen Konzertflügeln. Er war im Verlauf seiner Karriere einer der ersten großen Solisten, die dazu übergingen, ihr Repertoire, wenn es die Umstände erlauben, auf den Instrumenten der Entstehungszeit der Musik zu spielen. Selbst Schostakowitsch spielt er lieber auf einem Steinway aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als auf einem neuen Konzertflügel. Melnikov lebt, wenn er nicht zu Hause in Moskau ist, in Berlin. In seinem Studio dort stehen inzwischen fünf alte Klaviere. Melnikov gehört zu den Spitzenpianisten, für die das öffentliche Nachdenken über Musik und Welt unverzichtbares Element ihres Musizierens ist.
zur mehr schostakowitschlastigen Printfassung in der Jungen Welt