Baerbock erneut unglücklich

Für die Mainstreammedien war es ein Affront, eine islamistische Flegelei. Wer sich das Video anschaut, stapelt tiefer. Baerbock, offenbar vom außenamtlichen Team gebrieft, scheint die Nichtberücksichtigung erwartet zu haben, es sieht aus als grüße sie den Mann ersatzweise mit zusammengekneteten Händen. Aber der Herr auf dem Foto im grauen Anzug, mit der auf dem Bauchansatz ruhenden Krawatte, der mit dem auf zivil gestutzten Kopfabschneiderbart, dieser im Westen unter „Rebellenführer“ und „moderater Terrorist“ geführte brutale Massenmörder, hat in dem Video nicht mehr verbrochen, als sich rituell distanziert zu verneigen, die Hand in einer förmlichen Geste ans Herz zu legen und sich lächelnd zum Gehen zu wenden. Dass er allerdings zuvor dem französischen Außenminister dessen ausgestreckte Hand geschüttelt hatte, erregte westmedienweit den Verdacht, er habe Baerbock in religiösem Fanatismus als Frau herabsetzen wollen.

Das mag auch durchaus der Fall gewesen sein, auch dafür werden Anhaltspunkte sichtbar. Aber es ist sicher auch der Fall, dass solch ein allseitig herabsetzendes Verhalten Frauen gegenüber in der einen oder anderen Form und Aktualität bis hin zum Thema „equal pay“ auch den patriarchalen Marktwirtschaften und ihren uralten Religionen im Abendland extrem eigen ist. Und die „Kultur“, in der auch andere Völker ihre Frauen unterdrücken, wäre eben nach Möglichkeit doch bitte zu achten.

Aber der aktuelle Machthaber in Syrien bereitet dem Westen vor allem Darstellungsprobleme. Auf wen wirklich sich die westwertebasiert selbsternannte „Feministin“ Baerbock da eingelassen hat, soll möglichst im Nebel bleiben. Dass sie es so eilig hatte, trotzdem hinzufliegen, weil der Rohstoffbedarf des marktwirtschlaftlichen Patriarchats dann eben doch vor dessen „Feminismus“ geht, wirft Fragen auf. Warum etwa bietet die deutsche Außenministerin im Namen des Friedens China gegenüber nicht annähernd dieselbe politische Geschmeidigkeit und Offenheit für landestypische Eigenheiten auf, die sie, im Namen von Rohstoffen und Krieg für das Bündnis mit islamistischen Frauenhassern an den Tag legt?

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