Kinderkonzerte

Ich bin Linkshänder

So war das 2012. Kinderkonzert in Hamburg. Rechts vorn am Klapptisch der Autor. Links vorn der Holzi in Gestalt einer grünen Klappmaulpuppe. In der Mitte, etwas eingerückt, die Musiker. Über ihnen die Projektion.  Per Beamer werden die von mir in Echtzeit und Handarbeit entworfenen Zeichnungen auf die Leinwand vergrößert. Wir spielen “Ach, Bach”.  Im Angebot auch Mozart, Beethoven, Haydn, ein Programm über französische Musik und eines über die “Geier Wally”, ein kleiner Ausflug in die Welt der Oper und der Berge.

Es ist nicht immer einfach, manchmal unmöglich, den Kindern klarzumachen, dass da kein Computerprogramm zeichnet. Mobilphones, iPads, eine Flut von Apps beeinflussen die Erlebnisweise der Kinder. Die Zahl derjenigen, die in ihrem Leben schon einmal, elektronisch unverstärkt, eine Geige, ein Cello, ein Cembalo gehort haben, nimmt dramatisch ab. Das Zurechtfinden in den digitalen Zugängen zur Welt gehört gleichwohl unumkehrbar zur kindlichen Entwicklung. Aber man könnte zum Wohl nicht nur der Kinder die Internet-Zugänge den eindimensionalen Absichten der privaten Monopolisten des Netzes entziehen (das Internet als weltöffentlich-völkerrechtliche UNO-Anstalt – kein schlechter Gedanke) und zugleich die Welt verändern helfen, indem man für Möglichkeiten sorgt, den Kindern auch weiterhin das Erlebnis unverstärkter Musik und ihrer Zusammenhänge zu ermöglichen. Das Gegenteil ist der Fall. Trotz immer wieder auch wunderbarer Gegenbeispiele nimmt die Zahl der sich dieser Entwicklung engagiert entgegen stemmenden Entscheider nach meinem Eindruck ab. Das öffentlich und privat für die Musikbegeisterung Heranwachsender  zur Verfügung gestellte Geld in der Tendenz auch. Im Wachsen begriffen ist allein die Zahl der Sonntagsreden.

An uns Kreativen liegt’s nicht. So weit ich sehe, gibt es immer mehr fantasievoll poetische, witzig erzählte Projekte, die Kinder jeden Alters an Musik heran führen, indem sie ihnen ein Vergnügen bereiten.

 

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