
Wenn sich die Menschen hierzulande über das Geschehen in der Welt informieren, wenn sie sich eine Meinung bilden, dann haben sie vermutlich selten den Erdball vor Augen. Sie leben auf der nördlichen Hälfte an einer bestimmten Stelle, welche zur Fläche der Bundesrepublik Deutschland und Europas gehört (siehe Globus) und kommen vom kolonialen Blick auf die Welt ersichtlich nicht los. weiter

TV-Tips im Februar
Normal People (Irland, BBC 2020, R: Lenny Abrahamson, Hettie Macdonald, ZDF bis 17. 2. 2025). – Es ist nicht ganz klar, wer die „normalen“ Leute sind in diesem Film: die Mehrheit der Angepassten oder Marianne und Connel, die sich dem Druck verweigern, so zu sein und zu denken wie die anderen. Die romantische Liebe hat es schwer in Zeiten totaler Spaltung der Gesellschaft in diverse Einzelwesen. Ein Mädchen aus gehobenem Mittelstand und ein Junge aus der Arbeiterklasse lieben sich. Die Kissen und Laken wirken wunderschön benutzt in diesem Liebesfilm, in den Bildern zweier Liebender wird nichts verkauft, es wird etwas gezeigt. Geil ist, nicht allein zu sein, kein unverbundenes Einzelnes zu sein. Auf dramaturgisch archaischen Irrwegen finden Marianne und Conell in der letzten Folge in ein modernes, offenes Happyend.
Vielleicht nur für ältere Semester. Vielleicht auch nur für Althamburger, egal; dieses Porträt der Beatles ist zugleich ein Porträt der Zeit, in der allein sich die Band zu dem entwickeln konnte, was wenig später zu einem Weltphänomen moderner Popmusik wurde. weiterlesen oder gleich kucken

Die Redaktion von arte hat sich entschieden, Tolstois großen Roman Krieg und Frieden in einer britischen, in jeder Hinsicht billigen Verfilmung in der arte-Meditathek ganz vorn zu bewerben. Die ästhetisch in jeder Hinsicht großartige sowjetische Verfilmung (R: Sergeij Bondartschuk, 1967, sieben Oscars) ist in den Tiefen der arte-Mediathek bis 01.06.2025 aber auch noch vorhanden. Kein Vergleich.


Die Klassikwelt schüttelte den Kopf. Wie konnte er nur? Der am Beginn einer Weltkarriere stehende französische Dirigent Francois Xavier Roth, er wurde auf diesen Seiten vielfach positiv hervorgehoben, sah sich im Mai 2024 massiven Me-too-Vorwürfen ausgesetzt.
Beethoven-Brevier bei Reclam

Ein sprechend einleuchtendes Ölbild von der Hand des koblenzer Malers Joseph Willibrord Mähler (1778-1860). Mein Beethoven-Büchlein sieht sich – im Verhältnis zur immer noch heroisch titanischen Beethoven-Ikone des Bürgertums – in der Perspektive dieses Porträts.
Herausgekommen in der 100-Seiten-Serie des Reclam Verlag.
Volker Hagedorn in den Autoren-Tips der ZEIT (hyperkurz, hypergenau, hyperrichtig): Stefan Siegert: Beethoven (Reclam) Leben, Werke, Welt, fließend verbunden, engagiert, kundig und gewitzt geschrieben – ein randvolles Brevier.
KLICKTIPPS
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MASCHINENMUSIK 2024 (HEINER GOEBBELS, STEFFEN KREBBER)
VON DER SPIELUHR ZUM SAMPLER (SWR kultur 2024)
Wer sich an dieser Stelle vielleicht wundert, dass seit Oktober 2024 keine neuen CD-Reviews auf meiner Homepage auftauchen: mir ist zwischenzeitlich die Zeitung abhanden gekommen (worden), der ich verschworen war; ein Ersatz lässt sich schwer finden für Menschen mit Ansichten, die anno 2025 den bis in Haarspitzen und Glatze freiheitlich-kriegerischen Ansichten führender Köpfe in Deutschland zuwiderlaufen.
Einen Klick wert auch mein nicht mehr ganz neuerText über René Jacobs‘ Neuaufnahme der MISSA von Beethoven mit RIAS Kammerchor und Freiburger Barockorchester. Sehr lang und sehr schön.
Und hier nun doch wieder eine Musik-Besprechung. Exklusiv für die Homepage.
Alles für die Ohren ist Klang, ein Windhauch, ein Presslufthammer, eine Sinfonie. Einer der berühmtesten Lieder-Zyklen Franz Schuberts ist neben der „Winterreise“ die vom selben Poeten Wilhelm Müller gedichtete „Schöne Müllerin“. Daan Janssens hat das Stück mit den Ohren der Gegenwart gehört. ->

„Von wannen kommt den Herren diese Wissenschaft?“
Die Frage, es ist Carl von Ossietzky, der fragt, zielt auf die Empfehlung der SPD, wer Hindenburg wähle, verhindere damit Hitler. Reichpräsidentenwahl 1932. Ossietzky hatte empfohlen, den Kommunisten Thälmann zu wählen. Wer Hitler wähle, hatte der vorausgesagt, wähle den Krieg. weiter….
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Don’t forget that everything Hitler did in Germany was legal
(aus Susan Buck-Morss: „Revolution Today“, Haymarket Books, Chicago, Ill.)

London, Tate modern, long time ago.
Für unsere Katzenfreundinnen

STATISTIK


Ein Influencer bin ich nicht. Aber die Zahlen – über eine halbe Millionen Klicks (s.o.), die Besucherzahl mit knapp 150K ausbaubar, die Leserfrequenz ermutigend – sind für eine vorab europäischer Kunstmusik und neuerdings auch Politik gewidmete Seite nicht übel. Ich bedanke mich herzlich und bitte um Weiterempfehlung.