Currentzis.Raumpatrouille Mozart

Teodor Currentzis erfrischt die Klassik               

 

SRF/SWR 2015

 

Als ich mich im Winter 2014 am westsibirischen Rand des Ural in der etwas künstlich zusammengewürfelt wirkenden Millionenstadt Perm aufhielt, galt Teodor Currentzis noch als Gegenstand fachweltlichen Gemunkels. Aus Athen war der griechische Musiknovize nach St. Petersburg gegangen. Ilja Musin, die sowjetische Dirigenten-Legende hatte es ihm angetan. Nach dem Meisterstudium bei Musin standen ihm im Westen alle Türen offen. Er wurde Musikdirektor am Allerwertesten der Klassikwelt, im riesigen Opernhaus des sibirischen Nowosibirsk, drittgrößte Stadt Russlands. 2011 wechselte er mit seinem Orden MusicaEterna, einem handverlesenen, extremgeformten Ensemble und Chor, nach Perm, wo die Bedingungen für seine Vorstellung von einem klassikweltfernem Orchesterlabor noch besser waren. Heute ist er eine der gefragtesten Prominenten des Betriebs; er wird langsam vom Magier zum Anhaltspunkt, vom jungen, dandyhaften Wilden zum verlässlichen Organisator neuer Wege. Meine Reise nach Perm war noch ein Abenteuer. Heute ist Teodor Currentzi fast eine berechenbare Größe.  

 

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