Marilyn Monroe. TV-Tipp Mai 2025

Ein Stück, das mehr eine Studie denn ein Porträt ist, so nachdenklich dringt die Autorin Michèle Dominci (arte / Frankreich / 53′ / 2021) in ihr Thema ein: Norma Jeane Baker aus dem real existierenden Armenviertel Hollywoods. Neben weiblichen Menschen wie Nofre Tete oder Mona Lisa ist sie unter dem Namen Marilyn Monroe zur globalen Ikone weiblicher Sexualität aufgestiegen. Ein feministisches Kurz-Oratorium. Die Passionsgeschichte einer – in den Karrierebetten des Sexismus spießrutengevögelten – Hochbegabten aus der Unterschicht. So alt wie der sterbende Mozart, schied sie, von ihren Verbrauchern siegreich ans Kreuz genagelt als Verkörperung dessen, was die Männerwelt der freien Marktwirtschaft unter Sex verstehen soll – freiwillig oder unfreiwillig – im August 1962 aus dem Leben. Ein ungelogener, wunderschöner, tieftrauriger Torso zum Nachdenken.

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