Politik und Wirtschaft

aus: Morning Briefing des Berliner Medienschiffs Pioneer vom 8. 1. 25.

Liest man derlei, ist es, als wäre Donald Trump gerade dabei, all das auf die Spitze zu treiben, was Wladimir Iljitsch Lenin in seinem Buch über den „Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus“ bereits anno 1916 über den – wohlgemerkt vorab ökonomisch begriffenen – Terminus „Imperialismus“ zu Papier brachte. Hier die Inhaltsangabe.

siehe: https://www.marxists.org/deutsch/archiv/lenin/1917/imp

Lenin konnte sich dabei auf reichlich VWL-Literatur und das Material stützen, das ihm das Geschehen und die Verhältnisse seiner Zeit lieferten. Das ging zurück auch auf die Kongokonferenz (auch Berliner Konferenz) von 1884, auf der die damals die Welt beherrschenden Großmächte auf Einladung Bismacks Afrika unter sich aufteilten. Donald Trump lädt niemanden mehr ein. Die Afrikaner saßen 1884 so wenig mit am Tisch wie heute die Betroffenen Grönlands, Kanadas oder Panamas, wenn Trump ihre Territorien den Vereinigten Staaten mit völkerrechtlich gesehen echten Nonse-Begründungen einverleiben will.

Lenin hat die wachsende Beeinflussung der Politik durch die internationalen Wirtschaftsoligopole seiner Zeit beschrieben, als sie noch zweierlei waren. In Donald Trump – siehe oben Pioneer – sind Wirtschaft und Politik eins geworden. Durch die gezielte Energiepolitik des US-Präsidenten stürzt der Ölpreis ab. Wieviel verdient sein Firmenimperium daran, wieviel verdiente der an Trumps Firmenimperium gewiss auch irgendwie beteiligte globale „Vermögensverwalter “ i. e. Welt-Machthaber BlackRock? Welche Aktien mit dem von Trump möglicherweise favorisierten Ende des Ukraine-Kriegs steigen werden, weiß der Präsident elected ohnehin wahrscheinlich längst. Wo da der Demos, das Volk der Demokratie bleibt, steht in den Sternen, gewiss – nur nicht mehr in denen mit den rotweißen Stripes.

POLITFEUILLETON