(…) Der Westen hat für eine Weile den Rüstungswettlauf verloren. Wurden allerdings die Angriffe „ukrainischer“ ATACMS-Mittelstrecken-Raketen auf russisches Staatsgebiet vor einer Woche in den Westmedien noch geradezu gefeiert, war die Nachrichtenlage zum Gegenschlag der Russen am 21. November mager. Schaun wir, wie lange die Staats- und Konzernmedien des Westens brauchen, um auf Stand zu kommen.
Traut man sich in Deutschland bis heute nicht, das Publikum mit der Wahrheit des verlorenen Kriegs in der Ukraine vertraut zu machen, kommt Oreshnik erst einmal so gut wie einfach nicht vor. Vom Informationsniveau des Publikums im Westen aus betrachtet muss der technologische Vorsprung der Russen natürlich wie die prahlerische Erfindung eines Taschenspielers wirken. Es ist nur zu hoffen, dass der Westen Putin nicht noch einmal keine andere Wahl lässt, als physisch zu demonstrieren, wie stark Russland tatsächlich ist. In seiner Rede vom 24. 11. 2024 redete er ruhig und besonnen Klartext:
„Selbstverständlich werden wir bei der Auswahl von Zielen zur Zerstörung durch Systeme wie ORESHNIK auf dem Territorium der Ukraine die Zivilisten und auch die Bürger befreundeter Staaten, die sich dort befinden, vorher auffordern, die Gefahrengebiete zu verlassen. Wir werden das aus humanitären Gründen tun – offen, öffentlich, ohne Angst vor den Gegenmaßnahmen des Gegners, der diese Informationen auch erhält. Warum ohne Angst? Weil es derzeit keine Mittel gibt, solchen Waffen entgegenzuwirken. Die Raketen greifen Ziele mit einer Geschwindigkeit von Mach 10 an, was 2,5 bis 3 Kilometer pro Sekunde entspricht. Die modernen Luftverteidigungssysteme auf der Welt und die von den Amerikanern in Europa geschaffenen Raketenabwehrsysteme können diese Raketen nicht abfangen.“ Die ORESHNIK, teilte die Russische Föderation der Weltöffentlichkeit mit, ist in der Serienproduktion.
Eine Sensation. Putin ist gegenüber dem Westen durch die offenkundige Überlegenheit der russischen Waffentechnologie für eine Weile im Vorteil. Als die USA am Ende des 2. Weltkriegs für kurze Zeit waffentechnisch in derselben Position waren, demonstrierten sie mit zwei Atombomben wer künftig das Sagen haben sollte in der Welt. Es kam anders. Wir werden sehen, was Putin tut.
Über den neuesten Stand der Dinge (17. Januar 2025) informiert auf der schweizer Plattform Globalbridge der Autor Ralph Bossard besonders umfangreich und detailliert.
Der Westen tut, was er seit Jahrzehnten tut: Haltet den Dieb! Die uralte Tour (n-tv und LTO am 27. Nov. 2024). Die „Cyberangriffe, Spionage- und Sabotageakte“, die er notorisch unbelegt den Russen unterstellt, hat der Westen selbst seit Ewigkeiten im Programm. Mit dem Unterschied, dass der Nichtwesten keine Aktionen der Dimension „North Stream 2“, keine Angriffskriege ohne Ende überall auf dem Globus, keine Maidane, Staatsstreiche und Bürgerkriege mit zweistelligen Millionenopfern auf dem nichtvorhandenen Gewissen hat.